Erinnerungskultur und Gegenwartsdeutung

Aus der Kenntnis von Erinnerungskulturen lässt sich ein besseres Verständnis darüber gewinnen, wie die jeweiligen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen die eigene Vergangenheit (re)konstruieren, um darauf aufbauend die eigene Gegenwart zu gestalten. Was wird dabei im Laufe des Erinnerungsprozesses aus dem historischen Bestand übernommen, was wird zurechtgebogen, was wird ausgeblendet? Was geht in die Geschichtsschreibung ein, was wird beiseite geschoben?
Erinnerungskultur und Gegenwartsdeutung sind eng miteinander verknüpft. Gleichwohl können sich Fragen zur Deutung der Gegenwart nicht darin erschöpfen, bloß die Vergangenheit und die Erinnerung an sie zu betrachten. Gegenwartsdeutung heißt auch, aktuellen Entwicklungstrends nachzuspüren, wissenschaftliche Erkenntnisse aus verschiedenen Fachbereichen zu verfolgen und gesellschaftliche Vorgänge zu interpretieren. Diesem Zweck dienen die folgenden Rubriken, die auf vergangenen wie aktuellen Tätigkeitsfeldern und Interessen des Autors dieser Website fußen.

 

Gesellschaftspolitische Diskussionsfelder

Foto: Texttafel "Your are right here right now" auf unverputzter WandGesellschaftliche, politische und ökonomische Entwicklungen zu verstehen, ist Voraussetzung für die Partizipation in einer Demokratie. Bildung, Wissenschaft und Medien leisten den dafür nötigen Wissenstransfer interessengesteuert und unzureichend. Einige Orientierungshilfen zum Verständnis der Gegenwart hält diese Rubrik bereit. | mehr

Erinnerungspolitische Konflikte

Foto: Gedenktafel mit kyrillischen Buchstaben

Meine Interventionen auf erinnerungspolitischen Konfliktfeldern reichen bis ins Jahr 2003 zurück. Stichworte dazu: NS-Ordensburg Vogelsang, „Westwall“ und „Westwallmuseen“, Erinnerungslandschaft Hürtgenwald, NS-Malerschule Kronenburg. | mehr

Kalter Krieg

Foto: Lautsprechermast

Unser Bild vom Kalten Krieg speist sich vor allem aus hochdramatischen Momenten der Weltgeschichte. Der Kalte Krieg war aber ganz wesentlich auch ein „Kampf um die Köpfe“. Er fand zudem dezentral statt und formte mentale, institutionelle und kulturelle „Landschaften“. Ein Plädoyer, dies am Beispiel des Rheinlands zu erforschen. | mehr

Deutsch-deutsche Geschichte

Foto: Denkmal zur Überwindung der Teilung Deutschlands

Rund 40 Jahre lang wurde Deutschland von einer knapp 1.400 Kilometer langen Grenzlinie durchschnitten. Die Spaltung in DDR und BRD brachte eine spezifische Geschichtsschreibung hervor und hinterließ nach der Wiedervereinigung eine bemerkenswerte Erinnerungslandschaft. | mehr

Joseph Caspar Witsch: Verleger und Homo politicus

Foto von Joseph Caspar WitschDer Kölner Verleger Joseph Caspar Witsch (1906-1967) hat nicht nur die bundesdeutsche Kulturlandschaft der Nachkriegsjahrzehnte entscheidend mitgeprägt. Er war auch ein bedeutender Akteur des Kalten Krieges. Nachzulesen in einer zweibändigen Biografie. | mehr

Einsturz des Kölner Stadtarchivs und die Folgen

© Frank Möller (2011)Am 3. März 2009 stürzte das Historische Archiv der Stadt Köln (HAStK) als Folge eines unzureichend kontrollierten U-Bahn-Baus ein. Das Archiv war mit seiner über 2000-jährigen dichten Überlieferungsgeschichte das bedeutendste Stadtarchiv nördlich der Alpen. Die Zerstörung der Archivalien bedeutet den größten Kulturverlust Europas seit Ende des Zweiten Weltkriegs. | mehr